„Winterspargel“ nennt man die Schwarzwurzeln gerne, und sie sind tatsächlich ein sehr feines Gemüse. „Spargel der armen Leute“ wurden sie im Volksmund genannt.
Eine wilde Art der Wurzel wird im Mittelmeergebiet schon seit jeher gegessen, kultiviert hat man die Pflanze in Spanien. Von dort kam sie um etwa 1700 nach Mitteleuropa - „Spanische Haferwurz" hieß sie, denn sie war der weißen Haferwurz ähnlich. Die Schwarzwurzel war aber leichter zu ernten und so geriet die Haferwurz nach und nach in Vergessenheit. Das ist durchaus bemerkenswert, denn die Haferwurz muss nicht geschält werden und ist daher einfacher zuzubereiten.
Auf den ersten Blick wirkt die Schwarzwurzel nicht wirklich attraktiv. Aber darunter verbirgt sich eine echte kulinarische und gesunde Überraschung! Nach dem Schälen kommen unter der schwarzen Schale die schlanken, schneeweißen Stangen zum Vorschein, die beinahe wie Spargel aussehen und äußerst gesund sind.
Die Wurzeln sind extrem kalorien- und fettarm, reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen und haben nach Erbse und Bohne die meisten Nährstoffe von allen Gemüsesorten. Das Kalium hat eine natürliche, entwässernde Wirkung und der hohe lnulingehalt wirkt sich positiv auf Fettstoffwechsel und Darmflora aus. Schwarzwurzel sind gern empfohlenes Gemüse für Diabetiker und bei Diäten.
Meist kauft man sie als Tiefkühlware oder vorgegart in Dosen und Gläsern, nur selten bereitet man sie selbst vor. Für das Schälen gibt es zwei Methoden: Man schält sie mit Handschuhen und Sparschäler, legt sie sofort in Zitronenwasser, damit sie weiß bleiben und gart sie. Oder man reinigt die Wurzeln mit einer Bürste, kocht sie sehr bissfest, lässt sie zwanzig Minuten im Wasser stehen und schält sie dann. Bei der zweiten Methode bleiben die Vitalstoffe besser erhalten und die Haut lässt sich gut abziehen.
Schwarzwurzeln werden mit etwas Zitronensaft und einer Prise Salz gekocht. Sie haben einen leicht süßlichen Geschmack und sind dem Spargel tatsächlich sehr ähnlich. Schwarzwurzeln werden gedünstet und als Gemüse bereitet, man kann sie mit Käse und Käsesauce überbacken und zu Suppe oder Püree verkochen. Schnittlauch, Petersilie und Kerbel passen gut zu den Wurzeln, auch etwas Muskatnuss oder Thymian. Schwarzwurzelgemüse ist eine feine Beilage zu Fleisch, Fisch, die Wurzeln harmonieren auch mit Pilzen und Nüssen, Apfel und Orangen.
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