Zwiebeln sind unverzichtbare Basis so mancher guten Küche. Und so „ganz nebenbei" zählen sie auch zu den ältesten Heilpflanzen. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralsalzen, Spurenelementen, Antioxidantien und ätherischem Öl. Der Zwiebel wird eine ähnlich reinigende Kraft wie dem Knoblauch zugeschrieben: Sie wirkt entgiftend, blutreinigend, verdauungsfördernd, krampflösend und sie hat auch herzstärkende Wirkung. Kurzum: Zwiebelessen ist gesund.
Auf Papyrusrollen und in alten Inschriften wurde schon vor einigen tausend Jahren die Heilkraft der Zwiebeln gepriesen. Im alten Ägypten wurde sie aufgrund ihrer kugeligen Form und der konzentrischen Ringe – ein Symbol für das ewige Leben – fast verehrt. Die Ägypter glaubten auch, dass das scharfe Zwiebelaroma sogar Tote wiedererwecken könnte und daher wurden als Grabbeigaben auch Zwiebeln verwendet.
In der „llias" von Homer wird dem Helden Nestor von seiner Dienerin zum Wein ein Korb mit Zwiebeln gereicht, auf dass er sich stärke.
Auf die Kraft der rohen Zwiebel haben auch in Mitteleuropa viele Menschen geschworen, in bäuerlichen wie in proletarischen Haushalten aß man noch vor hundert Jahren zum Frühstück gerne eine rohe Zwiebel.
Im Volksglauben hat die Zwiebel einen festen Platz, ein Zwiebelbund, über der Eingangstür aufgehängt, soll böse Geister abwehren. Eine Zwiebel in der Jackentasche getragen -am besten noch gespickt mit Nelken – soll wie ein schützendes Amulett wirken.
Im 16. Jahrhundert stellte der berühmte Arzt Paracelsus fest, dass eine Zwiebel so wertvoll wie eine ganze Apotheke ist, was auch von der modernen Forschung bestätigt wird. Dabei kann die Zwiebel essen, aber sie ist ebenso heilsam, wenn man ihre Dämpfe inhaliert, Sirup oder Saft einnimmt oder sie äußerlich anwendet.
Zu den Anwendungsbereichen zählen z. B.
• Husten
• Halsschmerzen
• Ohrenschmerzen
• Blasen- und Harnwegsinfektionen
• Grippe und Erkältungen
• Verdauungsbeschwerden
• Schwächezustände
• Rheumatische Beschwerden
• Insektenstiche
• Wunden und Narben
In der Küche nimmt die Zwiebel eine Spitzenstellung ein. Ob roh, gedünstet oder gebraten: Es gibt kaum ein anderes Gemüse, das so vielseitig ist.
Wichtig ist, dass Zwiebeln nicht „auf Vorrat" geschnitten werden. Die Schale ist eine Art natürliche Verpackung und ein Schutz. Geschälte Zwiebeln sollten rasch zerkleinert und sofort weiterverarbeitet werden: anrösten, dämpfen, mit ölhaltiger Salatmarinade oder auch nur mit Öl bedecken. An der Luft zersetzen sich die Zwiebeln sehr rasch.
Menschen, die einen empfindlichen Magen haben, vertragen Zwiebeln am besten, wenn sie möglichst klein gehackt und rasch verarbeitet werden.
Zur „gewöhnlichen Speisezwiebel" gehören auch die Frühlingszwiebeln. Sie haben kleine weiße Knollen, lange grüne Röhrenstiele und werden gern roh verarbeitet. Auch die Schalotte gehört zu den Zwiebeln, sie ist etwas kleiner und milder im Geschmack.
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