Auch „kleine Sonnenblume" wird der Topinambur genannt, denn erst spät im Sommer zeigt er seine gelben Blüten. Zumindest sprachlich ist Topinambur zweigeschlechtlich: Man sagt sowohl „der" als auch „die" Topinambur. Außerdem noch Erdbirne, Erdartischocke oder lndianerknolle. Denn für die Indianer Nordamerikas war der Topinambur Heilpflanze und wichtige Nahrungsquelle. Französische Abenteurer brachten die Knollen nach Europa, wo sie als exotische Festspeise an den Königshöfen serviert wurde. Bald aber durfte auch das „Volk“ von den Knollen essen, weil die Pflanze rasch heimisch wurde und gut anzubauen war, außerdem eine gute Speise für Notzeiten. Sie braucht wenig Platz, wildert sogar aus und wächst am Wegesrand. Knollen, die im Erdreich bleiben, treiben von sich aus wieder aus. Ist Topinambur einmal im Boden, ist er fast nicht mehr wegzubekommen. Er ist anspruchslos und jede Ernte sind ergiebig.
Die Knollen sind nahrhaft und reich an Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen. Sie enthalten keine Stärke, aber Inulin, und werden daher besonders Diabetikern empfohlen. Aus Topinambur werden Tropfen und Pillen bereitet, die beim Abnehmen helfen sollen, denn die Knollen sind gute Appetitzügler. Topinambur wirkt entgiftend und entschlackend. Er aktiviert die Darmtätigkeit, was für manche Menschen zu unangenehmen Blähungen führen kann. Mit Kümmel gewürzt, bringt es hier Erleichterung.
Topinambur ist vielseitig verwendbar, als Rohkost, gedünstet, gebraten oder gekocht. Im Geschmack erinnert er an Artischocken, mild und ein wenig süß, roh schmeckt er auch nussig. Er eignet sich gut für Suppen oder Pürees, passt in bunte Gemüsetöpfe und harmoniert mit Kürbissen, Pilzen oder Linsen.
Selbst mit Nüssen, Käse und Früchten verträgt sich sein Geschmack gut. Alle Kartoffelspeisen kann man auch mit Topinambur zubereiten. Schälen muss man die Knollen nicht unbedingt, meist reicht Waschen und Bürsten.
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